Ein letztes Mal wach ich in meinem minimalistisch-kleinen Hotelzimmer im Zentrum Amsterdams auf. Ich ging ins Bad, sprang unter die Dusche und hupfte ins Gewand. Erst nach der Dusche wurde mir bewusst, dass die nächsten Stunden die letzten hier in Amsterdam sein werden. Zum selben Zeitpunkt merkte ich auch zum ersten Mal was für ein Chaos wir in diesem Zimmer angerichtet haben. Dieses Chaos an Süßigkeiten, alter Wäsche, Souvenirs und Kabeln musste nun in den Koffer und die Rucksäcke gepackt werden.
Um kurz vor 9 Uhr machten wir uns auf den Weg zu einem kleinen Café mit dem Namen New Dutch, das sich in der Prinsengracht unmittelbar neben dem Noordermarkt befinden. Auch dort, wie in eigentlich jedem Café durften wir ein ausgezeichnetes Frühstück mit frischen Säften und köstlichen Cafés (wie meine Großeltern meinten) genießen. Während des Frühstücks waren wir auch Zeugen eines amüsierendes Spektakels, das sich direkt vor unserem Fenster ertragen hat; Aufgrund Kanalarbeiten wurden die Steine, die den Weg pflasterten, aufgegraben und nun durch neue ersetzt. Für das Schlichten waren ein halbes dutzend durchtrainierte Männer eingesetzt worden. Und besonders einer davon konnte die Steine schlichten wie kein anderer. Mit einem Affenzahn legte er dieses Puzzle aus Steinen mit so eine Präzision, das wir alle kaum den Blick von ihm abwenden konnten. Während der halben Stunde, die wir im Café verbrachten, legten diese Männer mehrere Meter dieser Steinstraße neu.
Nach diesem unterhaltsamen Spektakel ging es ein letztes Mal zurück ins Hotel, um das Gepäck zu holen. Auf dem letzten Weg zum Bahnhof holten wir uns auch noch eine Jause, bestehend aus Pains au Chocolat und Käse Baguettes. Pünktlich um 11:03 Uhr fuhr der Inter-City Zug der Deutschen Bahn mit dem Ziel Berlin-Ost über Hannover ab. Von Hannover ging es nach München und anschließend nach Salzburg. Die Fahrt war sehr eintönig und unspektakulär. Ich schlief viel, las ein wenig, schrieb etwas und hörte Musik. Hungrig und müde kamen wir um ca. 10 Uhr zu Hause an. Nach einem kleinen Abendessen vertrödelte ich keine Minute und ging sofort ins Bett.
Das war mein Urlaub in Amsterdam im Jahre 2020. Und während ich hier jetzt im Zug sitze und auf dem Weg zurück nach Graz bin, überlege ich, wie ich diesen Urlaub am besten zusammenfassen kann. Amsterdam ist eine wunderbare Stadt, die sehr divers ist und einen sehr angenehmen Flair zu sich hat. Dennoch würde ich nicht gerne dort wohnen wollen. Ich kann nicht genau sagen warum, aber ich habe mir nie, bis auf in der Alt-Stadt, vorstellen können, wie ich dort wohne und lebe. Trotzdem war dieser Urlaub ein perfektes Weihnachtsgeschenk und alles, was mir jetzt noch zu sagen bleibt ist „Danke!“
The End