…ein guter Einstieg für einen Text gespickt mit den persönlichsten Eindrücken, Gedanken oder Gefühlen, könnt ich öfter verwenden. Seit einiger Zeit versuche ich eben diese Gefühle, Gedanken oder Eindrücke auf wöchentlicher Basis hier auf diesem Blog festzuhalten, denn genau dafür habe ich diese Website auch eingerichtet. Gedanken darüber gemacht, was passieren soll, wenn ich mal keine Gedanken über die Welt mache, habe ich nicht – hätt ich aber besser. Denn in letzter Zeit fällt mir oft auf, dass ich echt nicht über Geschehnisse in der Welt nachdenken möchte. Aber was könnte daran schuld sein? – Corona, die Antwort auf alles heutzutage.
In der Welt passieren tagtäglich Unmassen an interessanten und nennenswerten Ereignissen, die Einfluss auf die verschiedensten Aspekte unser aller Leben haben könnten. Also wie kommt es, dass kein Gespräch über Corona hinwegkommt? Egal wie man in ein Gespräch einsteigt, man endet früher oder später IMMER beim Thema Corona: Was hältst du von Corona? Denkst du die Maßnahmen sind angemessen? Dieses verflixte Virus, zerstört nun alles, was wir aufgebaut haben. Hast du dich schon impfen lassen? Etc. etc. etc. Schlimm dabei ist, dass jeder auf einmal zum Virologen wird und mit ihrem (Pseudo-)Wissen brillieren möchten. Mann, du hast keinen Plan von dem ganzen Shit – du redest einfach nur irgendwas daher, was du auf Facebook gelesen hast! Das Schlimmste dabei ist, dass ich mich selber dabei ertappe. Ich habe die Fähigkeit Coronafreien Small-Talk zu führen verloren. Neben anderen Dingen, wie Berührungsängsten, Ängste vor Abstandsbrechern und Menschenmassen, Kommunikationsdefizite mit Verwandten und Freunden, fiel mir auch dies erst in den letzten Tagen auf.
Diese Symptome als typische für Long-Covid-Fälle zu erklären wäre ein bisschen übertrieben meinerseits – besonders weil ich nie infiziert war. Aber sie zeigen schon, dass Corona auch einen Einfluss auf unsere Psyche, unser Verhalten hat. Oft werden diese Aspekte der Krise übersehen. Es geht meist nur um die Wirtschaft, Sprichwort: ist die Wirtschaft glücklich macht das alle glücklich. Doch während die Wirtschaft trotz dieser Pandemie schüchtern lächelt, kommen mir fast die Tränen. Ich habe jetzt ein ganzes Jahr meiner Jugend, meiner „besten Jahre“ herschenken müssen. Dinge, die ich erleben hätte können, werde ich nicht mehr erleben, jene die sein hätten können, werden nie in Erfüllung gehen. Hier ist niemand schuld, nicht der Minister oder der Kanzler.
Ich glaube, dass ich deswegen an jenen Tagen, an denen ich mir Gedanken über die Welt machen könnte, das nicht tue – ich werde schlichtweg depressiv.